Kryptowährungen

Kryptowährungen

Bitcoin & Co.: Kryptowährungen einfach erklärt

Mysterium Bitcoin: Was ist das und wer hat’s erfunden?

Um das Phänomen Bitcoin besser zu verstehen, lohnt es sich, den Begriff einmal genauer unter die Lupe zu nehmen: Das Wort setzt sich aus den Begriffen Bit (eine digitale Speichereinheit) und Coin (englisch für Münze) zusammen. Es handelt sich also um eine „digitale Münze“. Dies beschreibt sehr gut, worum es sich hier handelt: um virtuelles Geld. Münzen oder Geldscheine zum Anfassen gibt es in diesem Zahlungssystem nicht. Alles ist rein digital.

Der grundlegende Unterschied zwischen Kryptowährungen wie dem Bitcoin und herkömmlichem Geld ist, dass die digitalen Zahlungsmittel komplett unabhängig von Banken oder Staaten funktionieren. Normalerweise bestimmen Staats- und Zentralbanken wie die Deutsche Bundesbank oder die Europäische Zentralbank (EZB) über das Geld. Sie legen zum Beispiel fest, wie viel Geld im Umlauf ist und nehmen Einfluss auf den Wert einer Währung.

Bei Kryptowährungen gibt es keine solche Organisation, die die Kontrolle über das digitale Geld besitzt. Alles findet in digitalen Netzwerken statt. Jeder, der einen Computer und die entsprechende Software besitzt, kann sich daran beteiligen.

Wer genau die erste Kryptowährung erfunden hat, ist bis heute nicht geklärt. Im Jahr 2008 veröffentlichte jemand unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto ein Dokument, das eine digitale Währung beschreibt. 2009 wurde die dazugehörige Bitcoin-Software öffentlich gemacht.

Vom Nerd-Gimmick zur Geldanlage: Der rasante Aufstieg des Bitcoins

Was als Spielerei einiger Computerexperten begann, wurde zu einer gigantischen Erfolgsgeschichte. Folgende Anekdote verdeutlicht den rasanten Aufstieg des Bitcoins:

Im Mai 2010 bot der Programmierer Laszlo Hanyecz aus Florida in einem Internetforum demjenigen 10.000 Bitcoins, der ihm eine Pizza bestellt. Ein Brite ging auf den Deal ein und bestellte online zwei Pizzen für Hanyecz. Dafür bekam er wie versprochen 10.000 Bitcoins, die zu der Zeit einen Wert von 30 Euro besaßen.
Der Programmierer machte den Mann damit zum Millionär: Heute entsprechen 10.000 Bitcoins, je nach Kurs, dem Wert von 100 bis 200 Millionen Euro!

Die erste Kryptowährung: Wozu Bitcoins?

Bitcoin ist die erste sogenannte Kryptowährung, der viele weitere folgten. Aber was ist Kryptowährung? Das Wort klingt geheimnisvoll – und das passt auch zu seiner Bedeutung. Denn der Begriff Kryptographie kommt aus dem Griechischen und bedeutet Geheimschrift. Also eine Verschlüsselung von Informationen.

Bei Bitcoin & Co. geht es vor allem um Informationssicherheit. Niemand soll die digitale Währung manipulieren können. Deshalb ist sie sehr kompliziert verschlüsselt. Laut Definition ist Kryptowährung also verschlüsseltes, digitales Geld. Ein Vorteil von Kryptowährungen ist, dass sie anonyme Zahlungen ermöglichen. Das machte Bitcoins & Co. anfänglich vor allem bei kriminellen Geschäften im Darknet zu einem beliebten Zahlungsmittel.

Das Kassenbuch für Bitcoins: Die Blockchain

Wenn von Bitcoins die Rede ist, ist der Begriff Blockchain, übersetzt Block-Kette, meist nicht weit. Die Blockchain ist quasi das Kassenbuch oder Journal einer Kryptowährung. Alle Bitcoin-Transaktionen werden in dieser Datenbank festgehalten. Es wird gespeichert, wer wann wie viel Krypto-Geld besessen hat und wohin es überwiesen wurde – natürlich alles verschlüsselt.

Weil es jeden Tag unzählige Bitcoin-Transaktionen gibt, würde eine normale Datenbank schnell an ihr Limit kommen. Deshalb werden die Informationen in einzelnen Blöcken gespeichert. Ist ein solcher Block voll, wird er versiegelt, damit er nachträglich nicht mehr verändert werden kann. Dann wird ein neuer Block gestartet an den alten angehängt – eben wie bei einer Kette.

Zwei Kettenglieder sind durch einen bestimmten Code verbunden, der aus jedem abgeschlossenen Block erstellt wird. So bezieht sich jeder Block auf den vorherigen. Und in der Kette sind alle Transaktionen, die jemals mit der Kryptowährung ausgeführt worden sind, zurückzuverfolgen.

Die Besonderheit dabei: Die Blockchain ist nicht nur auf einem Computer gespeichert, sondern auf allen Rechnern im Bitcoin-Netzwerk. Deshalb ist sehr schwierig, das System zu manipulieren. All diese Computer arbeiten mit, die Transaktionen in verschlüsselte Datenblöcke umzuwandeln – also quasi das Bitcoin-Kassenbuch zu führen. Computerfreaks weltweit helfen so mit, das Bitcoin-Netzwerk zu sichern. Als Belohnung erhalten diese sogenannten “Miner” eine Belohnung in Form von Bitcoin-Anteilen. So werden neue Bitcoins geschaffen.

On- und offline: So wird mit Bitcoins bezahlt

Zum Bezahlen werden digitale Währungen natürlich vor allem online benutzt. Das kann man zum Beispiel über den Bitcoin-Client – der Software, bei der Sie Ihr Bitcoin-Konto führen – erledigen. Jeder Bitcoin-Nutzer hat hier eine Art Kontonummer, die aus einem kryptischen Code besteht. Über diese Adressen kann man ganz einfach digitales Geld an andere Bitcoin-Nutzer überweisen – in etwa so wie bei Online-Zahlungsdiensten.

Nicht nur bei Privatleuten, auch im Online-Handel steigt die Akzeptanz für die Währung.

Wenn Sie im Geschäft mit Bitcoin zahlen möchten, brauchen Sie ein sogenanntes Wallet (englisch für Geldbörse). Das ist eine App, die auf dem Smartphone installiert wird und als digitales Portemonnaie dient. Damit können Sie Ihr digitales Geld verwalten und es im Laden ausgeben. An der Kasse wird dazu ein QR-Code erstellt, den Sie mit Ihrer Handykamera scannen. Danach wird genau dieser Betrag auf das Bitcoin-Konto des Empfängers überwiesen.

Allerdings sind Bitcoin für den täglichen Zahlungsverkehr denkbar ungeeignet – es gibt inzwischen sehr viele deutlich besser geeignete Coins – sogenannte StableCoins die sich am Dollar oder Euro (der digitale Euro ist bereits in Vorbereitung) orientieren wie z.B.
Tether USDT | USD Coin USDC | Dai | Binance USD etc. – alle ca. 1 $

Diese StableCoins unterliegen nicht den doch manchmal sehr grossen Markschwankungen und sind deutlich schneller zu transferieren als der Bitcoin.


Los geht’s: Kryptowährung kaufen und verwalten

Es gibt mehrere digitale Plattformen, an denen Kryptowährungen gehandelt werden. Bezahlt wird entweder mit herkömmlichem Geld, beispielsweise in Euro oder Dollar. Es kann aber auch gegen eine andere Kryptowährung getauscht werden.

Manche Handelsplattformen bieten gleich ein integriertes Wallet, in dem Sie Ihr digitales Geld erst einmal “parken” können. Das bietet sich zum Beispiel an, wenn Sie auf dieser Krypto-Plattform wie an der Börse spekulieren wollen.

Oder Sie laden die Kryptowährung in eine externe Wallet-App. Damit haben Sie ihr Kryptogeld quasi selbst in der Hand und können es auch unterwegs zum Bezahlen benutzen. Wichtig dabei: Das Wallet sollte gut gesichert sein.

Behalten Sie immer im Hinterkopf: Für Ihr digitales Geld sind allein Sie selbst verantwortlich. Eine externe Absicherung, wie sie zum Beispiel beim Missbrauch der Kreditkarte üblich ist, gibt es für Kryptowährungen nicht.

Mega-Hype: Welche Kryptowährungen gibt es?

Neben Bitcoin gibt es verschiedene Kryptowährungen. Einige der bekanntesten sind …

  • Ethereum
  • Ripple
  • Litecoin


Und wie viele Kryptowährungen gibt es eigentlich? Die Zahl schwankt ebenso wie der Kurs. Heute, im Jahr 2020, werden etwa 7.700 unterschiedliche Kryptowährungen verwendet. Welche davon man im Auge behalten sollte klären wir in einem eigenen Block.

Kryptowährung: Vorteile und Risiken auf einen Blick

Vorteile der Kryptowährung:

  • Kryptowährungen sind weltweit verfügbar und länderübergreifend gültig.
  • Transaktionen gehen schnell und einfach.
  • Die Blockchain-Technologie gilt als sehr sicher.
  • Bezahlen ist unabhängig von Geldinstituten möglich.

Doch es gibt auch Risiken:

  • Geht Ihr privater Schlüssel aus dem Wallet verloren, ist das digitale Geld weg – daher ist ein Backup sehr wichtig !!
  • Der Kurs schwankt extrem.
  • Trotz hoher Sicherheit besteht die Möglichkeit von Hackerangriffen.
  • Es bestehen keine rechtlichen Ansprüche oder Absicherungen.
  • Der rechtliche Status ist weitgehend ungeklärt.
  • Die Verbreitung und Akzeptanz von Kryptowährungen sind eingeschränkt. Sollte das Internet zusammenbrechen, wäre die Währung nutzlos.

Loading

Kommentar verfassen